Uff, das ist wohl eine der meistgestelltesten Fragen überhaupt … “Merkst du eigentlich einen Unterschied zur ersten Schwangerschaft?” “Ist die zweite Schwangerschaft denn anders als die erste?” Und meine Antwort ist immer dieselbe: “Nein und Ja.”
Nein, wenn es um die Beschwerden geht. Da merke ich wirklich absolut keinen Unterschied zur ersten Schwangerschaft. Hier gleichen sich die beiden Schwangerschaften wirklich wie ein Ei dem anderen.
Ja, was das Erleben betrifft. Die erste Schwangerschaft war fast eine Art Zeremonie und jede Kleinigkeit wurde sofort wahrgenommen und bewertet. Jedes Ziehen und Zwicken, jedes Treten oder auch Nicht-Treten wurde sofort registriert und meistens überbewertet. Ich habe mich in viele Bereiche eingelesen, mir einiges vorgestellt und ausgemalt, mir Gedanken gemacht und auch einige Illusionen gemacht. Das ist jetzt in der zweiten Schwangerschaft bei weitem nicht mehr so. Wenn es mal zwickt, dann macht mich das nicht mehr unruhig. Und dadurch, dass mich ein kleines wunderbares fast dreijähriges Mädchen ordentlich auf Trab hält, habe ich auch kaum Zeit, um die Schwangerschaft wirklich so wahrzunehmen, wie die erste. Sie passiert so nebenbei und wenn mir der wachsende Bauch mittlerweile nicht hie und da im Weg und manche Arbeiten im Alltag langsam etwas beschwerlich wären, würde ich den kleinen Zwerg manchmal fast vergessen.
Viele Mütter haben mir während der ersten Schwangerschaft ans Herz gelegt, sie in vollen Zügen zu genießen und damit haben sie auch recht. Es klingt abgedroschen, aber es gibt Dinge, die gibt es nur einmal im Leben. Die erste Schwangerschaft ist was ganz besonderes. Jede weitere Schwangerschaft geht im Alltag leider einfach unter. Aber ich finde diesen Umstand eigentlich gar nicht so arg tragisch. Ich bin sowieso ständig überängstlich und zerdenke alles – mir tut es also wirklich gut, abgelenkt zu sein und nicht auf jede Kleinigkeit eingehen zu können. Und dadurch, dass ich die meisten der Beschwerden schon kenne, kann mich auch so schnell nichts mehr tatsächlich beunruhigen.
Zwar tut es mir manchmal ein wenig leid, dass ich für den kleinen Bauchzwerg nicht so viel Aufmerksamkeit übrig habe wie für Florentina damals, aber ich glaube, das ist ganz normal und das muss eben nicht gleich etwas schlechtes bedeuten. Und was eine Schwangerschaft betrifft kann ich mittlerweile nur sagen: je entspannter desto besser.
Xx Sandra